Workshop – Filzen
1. Nassfilzen
Beim Nassfilzen wird die Filzwolle durch warmes Seifenwasser aufgequollen und es entwickelt sich durch das Kneten langsam ein fester Stoff.
Die Wolle wird dabei in kleine Stücke zerpflückt und übereinander ausgelegt, dabei werden diese mit lauwarmem Seifenwasser nass gemacht. Gut geeignet ist hierbei Oliven- oder Flüssigseife.
Dann wird die Wolle langsam und vorsichtig geknetet, bis sich die Wollfasern verbunden haben – dann kann immer fester geknetet werden, dabei immer wieder die Wolle mit Seifenwasser begießen. Aber Vorsicht! Das Ganze sollte nicht zu nass werden.
Als Unterlage eignet sich gut Noppenfolie oder eine Auto-Gummimatte.
Am Schluss wird das entstandene Filzstück gut ausgespült – fertig!
2. Trockenfilzen
Beim Trockenfilzen braucht man trockene Filzwolle und eine Filznadel – je nach Bedarf wird die Wolle in Formen gelegt und dabei mit der speziellen Filznadel immer wieder in die Wolle gestochen und die Wollfasern durch die Widerhaken der Nadel verbunden werden.
Die Trockenfilznadel hat kleine Widerhaken an der Nadelspitze. Da Wollfasern Schuppen haben, ergreift die Nadel die Wollfasern und führt diese mit der Nadel durch die Oberfläche. Beachten Sie, dass die Nadel immer genau senkrecht in die Wolle gestochen wird. Die Nadel kann durch schrägen Druck schnell brechen. Legen Sie immer eine Stechmatte unter das Werkstück. Stechmatten und Zubehör finden Sie auf Seite 72
Auf die Stechmatte ein Stückchen Wollfilz, darauf etwas Wolle legen und mit dem Stechen beginnen. Man merkt, dass sich die Wolle mit dem Filz verbindet. Auf diese Weise ein Stück filzen und hieraus die gewünschte Form ausschneiden. Man kann auch direkt die Wolle in Form legen und durch Stechen die gewünschte Forma filzen.
Nadelvlies
Nadelvliesfilz (Katalog-Seite 68) ist ein vielseitig einsetzbares Material. Sie erhalten es auch unter dem Namen Vorfilz, der, was die Herstellung betrifft, allerdings irreführend ist.
Nadelvliesfilz entsteht aus Merinowolle, die in einem weiteren Arbeitsgang durch leichtes maschinelles Nadel verfestigt wird. Damit kann direkt, ohne langwieriges Auslegen der Wolle, Filz in der Nassfilztechnik hergestellt werden. Es lässt sich wie nassgefilzter Vorfilz einsetzen, also als Grundlage für Kleidung oder zum Zuschneiden akkurater Formen zum Einfilzen beim Nassfilzen oder Auffilzen beim Nunofilzen. Auch als Hintergrund für nadelgefilzte Bilder wunderbar einsetzbar.
Merinowolle ist eine der hochwertigsten Wollsorten und eignet sich besonders für die Bekleidungstextilienherstellung. Es kann sowohl zum Trocken- als auch zum Nassfilzen verwendet werden. Zu finden auf Seite 69
Märchen-, Krempelwolle Aus reiner Schafschurwolle. Durch Krempeln vliesartig zum Filzen, Spinnen und Weben vorbereitet. Besonders gut geeignet zum Trockenfilzen und Filzen von Bällen, Tieren, und allen dreidimensionalen Gegenständen. In verschiedensten Farben erhältlich auf Seite 73
Fertig Gefilztes zum Verzieren und Weiterverarbeiten auf Seite 74 und 75
Trockenfilzzubehör ist auf Seite 72 und 73 zu finden
Filz-Bastelsets gibt es auf Seite 74 und 75
Formfilz lässt sich in feuchtem Zustand über Gegenstände formen und bleibt stabil. Trockenzeit ca. 4-5 Stunden, Größe 30×45 cm, 1mm stark – in verschiedenen Farben erhältlich: Seite 76
Bastelfilz haben wir auch im Programm: Seite 77
Filztaschen, Gürteltäschchen und Filztaschen im Trachtenlook kann man ebenfalls selber gestalten: Seite 78/79
Quellen zum Text: https://de.wikipedia.org/wiki/Filz
Irseer Kreis Katalog 2017/18, ab Seite 66