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Seidenmalerei - Workshop (Teil 3)

Dritter Teil

Techniken, Tipps und Pflege

Farben mischen
Es lassen sich aus den vier Farben Gelb, Rot, Blau und Schwarz nahezu alle Farbtöne kreieren. Effekte können u.a. erzielt werden, indem man die Farben ineinander laufen lässt. Es ergeben sich hier schier unendliche Möglichkeiten.

Gutta
Gutta bzw. Konturenmittel wird verwendet, um bestimmte Muster oder Motive auf die Seide zu übertragen und als Trennmittel wenn kein Ineinanderlaufen der Farben gewünscht ist. Zusätzlich gibt es spezielle Konturen und Effekte wie Glitter- und Metallicfarben.
Wir bieten in großer Auswahl Seidentücher, -schals und -fensterbilder mit vorgefertigten Gutta-Mustern an, die sich mit Seidenmalfarben einfach bemalen lassen. Die Farben müssen dabei nicht unbedingt bis zur Begrenzungslinie aufgetragen werden – die Farbe läuft auf der
Seide von alleine bis zur Linie, ohne sie zu durchbrechen!

Maltechniken (Kurzfassung)

Nass auf Trocken
Die Seidenmalfarbe wird auf die Seide aufgetragen und dann trocknen gelassen. Dann kommt die nächste Farbfläche dran – trocknen lassen – nächste Farbfläche usw. So können sich die Farben nicht vermischen. Zum Schnelltrocknen kann auch ein Föhn verwendet werden.
Nass auf Nass
Die Seide wird bei dieser Technik angefeuchtet oder grundiert. Die Seide wird also im feuchten Zustand bemalt. So entstehen Farbverläufe und Übergänge.
Salztechnik
Die Farbe wird aufgetragen und im nassen Zustand mit Salz bestreut. Das Salz saugt Farbe auf, das führt zu hellen Stellen. Es gibt spezielles Effektsalz, es kann aber auch Speisesalz verwendet werden. Nach dem Trocknen wird das Salz sorgfältig wieder entfernt.
Konturentechnik
Bei dieser Technik wird Gutta verwendet (farblos oder in der gewünschten Farbe), d.h. es werden Linien aufgetragen um z.B. Muster zu erstellen oder vorgefertigte Linien auf einem Seidentuch nachzuzeichnen. Nach dem Trocknen (einige Stunden) können dann die Flächen zwischen den Linien bemalt werden. Anschließend wird das ganze Arbeitsstück durch Bügeln fixiert.
Wachstechnik
Hierbei wird an Stellen, an denen keine Farbe sein soll, Kaltwachs aufgetragen. Nach dem Einfärben wird die Seide mit saugfähigem Papier belegt und das Wachs herausgebügelt. Eine kleine bebilderte Anleitung zur Kaltwachstechnik finden Sie im Kreativkatalog auf Seite 33.
Imprägniertechnik
Wenn schwierige Muster etc. gemalt werden sollen wird die Seide mit einer Mischung aus Gutta und Waschbenzin grundiert. Die Seide kann dann wie Zeichenpapier bemalt werden.
Auswaschtechnik
Mit dieser Technik kann Farbe aus bereits bemalten Flächen mit Hilfe einer Wasser-/Alkoholmischung wieder herausgenommen werden.
Wickel- und Bindetechnik
Die Seide wird hierbei zusammengewickelt und kann noch in sich gedreht werden. So wird die Seide dann bemalt. Durch Zusammendrücken und Befeuchten können sich die Farben in unterschiedlichster Weise vermischen.

Die Pflege von Seide vor und nach dem Bemalen
Beim Malen und Färben ist es entscheidend, dass das Gewebe die Farbe gut und gleichmäßig aufnimmt. Permanentappreturen und andere Beschichtungen beeinträchtigen die Farbaufnahme und werden von unserem Importeur, der Firma IDEEN, nicht eingesetzt. Sie bietet nur Stoffe an, die sich gut bemalen und färben lassen.
Teilweise enthalten jedoch auch diese Stoffe noch Reste einer wasserlöslichen Appretur, die den Webvorgang unterstützt und verbessert. Außerdem kommen in den angebotenen Stoffen natürliche Wachse, Fette und Klebstoffe vor, die vom Seidenkokon selbst stammen.

Zum Beispiel enthält die Blüte der Baumwollpflanze bis zu 10% Wachse und Fette, um Regengüsse unbeschadet zu überstehen. Leinen und andere Stängelfasern enthalten Pektin, einen pflanzlichen Klebstoff, der von der Pflanze bei ihrem Wachstum wie eine Art Zement eingesetzt wird. Schafwolle enthält wiederum Fett (Lanolin), das die Fasern geschmeidig hält, damit sie nicht verkleben oder brechen. Seide kann noch Reste des Leims enthalten, mit dem die Seidenraupe beim Verpuppen ihren Kokon stabilisiert.

Wir raten Ihnen, den gewählten Stoff vor dem Bemalen oder Färben zu waschen, auch wenn Sie das Gewebe ungefärbt verarbeiten wollen. So stellen Sie mit dieser Wäsche sicher, dass der Stoff später nicht eingeht und die Farben optimal fließen.

Naturfarbene, bemalte und entsprechend fixierte Seide kann in der Regel gut gewaschen werden. Wichtig ist das richtige Waschmittel: Naturseide nur mit einem alkalifreien Waschmittel (ohne Bleiche und ohne optische Aufheller) pflegen!
Folgende Produkte sollten Sie keinesfalls verwenden:
– Shampoo (da sich seine rückfettenden Substanzen auf der Seidenfaser niederschlagen)
– Seife (ist alkalisch; die bei hartem Wasser entstehende Kalkseife mindert den Glanz und den weichen Griff)
– Weichspüler (das enthaltene Fett mindert den Glanz)

Hand- und Maschinenwäsche:
Empfindliche, feine Stoffe sollten am besten von Hand gewaschen werden. Dabei die Seide nur leicht im Wasser schwenken. Dem letzten Spülgang wird ein Schuss Essig zugesetzt, der den Glanz der Seide verstärkt und die Farben leuchten lässt. Die meisten Seidenstoffe können jedoch problemlos in der Maschine gewaschen werden. Der Wollwaschgang oder der Feinwaschgang bis 30°C schonen Ihre Seide. Bitte nur leicht schleudern.
Ob Hand- oder Maschinenwäsche: Die feuchte Seide zum Trocknen flach auf einem Handtuch auslegen. Weder in die Sonne legen, noch nahe der Heizung trocknen. Vor allem seidene Tücher und Schals können im noch leicht feuchten Zustand problemlos trockengebügelt werden. Die Oberfläche wird dann besonders schön glatt und glänzend.

Behandlung von bemalter Seide:
Nach dem Fixieren wird die Seide zunächst kühl ausgewaschen. Die Zugabe einer kleinen Menge Seidenwaschmittel bindet möglichen Farbüberschuss. Der nächste Spülgang kann dann wärmer ausfallen, immer unter Zugabe von Waschmittel. Beim Spülen sollte die Seide regelmäßig bewegt werden, damit sich ein Farbüberschuss nicht absetzen kann.
Anschließend die Seide flach auf einem Handtuch trocknen. Bei Bekleidung vorsichtshalber Küchenkrepp zwischen die Stoffschichten legen, da auch fixierte Farbe noch auf andere Stellen wandern und überfärben kann.
Und nun wünschen wir Ihnen viel Vergnügen beim Seidenmalen!

Quellen zum Text:
www.die-seide.de/fachartikel/ein-paar-tipps-und-trickes-fuer-die-seidenmalerei/
www.irseer-kreis.de/ideen-tips/kleine-seidenkunde/
www.die-welt-auf-seide.cms4people.de/geschichte_der_seide.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Seidentuch

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